Clara Schumann, geb. Wieck (1819-1896) wurde vom klavierlehrenden Vater als Wunderkind auf die Konzertbühnen geschickt. Früh schrieb sie eigene Werke, Tänze, Variationen, Walzer. Das Klavierkonzert begann sie mit 14 Jahren und beendete es 1835 als ihr Opus 7. Da war sie 16, und kein geringerer als Felix Mendelssohn-Bartholdy dirigierte bei der Uraufführung im Leipziger Gewandhaus, bei der natürlich sie am Piano saß. Das Stück ist durch und durch romantisch und gefühlvoll, technisch sehr anspruchsvoll und zeigt ihre Kraft und ihr Selbstbewusstsein.
Morfydd Owen wurde 1891 in einer kleinen Stadt in Wales geboren. Ihre Eltern waren Amateurmusiker. Mit 16 begann sie Klavier und Kom-position in Cardiff zu studieren. Später setzte sie durch nach London gehen zu dürfen und wurde an der Royal Academy of Music aufge-nommen. Bis zu ihrem frühen Tod 1918 schuf sie ein umfangreiches Werk von Klavier- und Orchestermusik, Liedern und Hymnen. In der "Nocturne für Orchester" bringt die fließende Musik ihre jugendlichen romantischen Gefühle zum Ausdruck.
Auch Vítezslava Kaprálová, geboren 1915 in Brünn, begann als Ju-gendliche das Kompositionsstudium. 1937 ging sie nach Paris und stu-dierte bei Bohuslav Martinú. Für ihre Militärsinfonietta wurde sie mit dem Smetanapreis ausgezeichnet. Oft dirigierte sie ihre Werke selbst, unter anderem mit dem BBC Symphony Orchestra. 1940 floh sie, bereits lungenkrank, vor der deutschen Besetzung nach Südfrankreich, wo sie kurz danach 25jährig starb. Sie hinterlässt ein Werk von 50 Orchester-stücken, Kammermusik und Liedern. Die "Suita rustica" verarbeitet böhmische Volksmusik, manchmal tänzerisch und romantisch, manchmal wild brausend. Ihre Begeisterung für Strawinskys "Petrushka" ist spürbar.
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Morfydd Llwyn Owen
VÏtezslava Kaprálová
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